Der Gottesdienst

 

Für jede Gemeinde ist der Gottesdienst die zentrale und regelmäßige Veranstaltung.
In den Kirchen der Reformation ist der Gottesdienst einfacher gestaltet, verzichtet auf Weihrauch und Bilder und legt großen Wert auf Lesungen und Predigt. Ein wesentliches Element sind die gemeinsam gesungenen geistlichen Lieder. Das Abendmahl wird nicht in jedem Gottesdienst gefeiert und ist nicht an die Tätigkeit eines geweihten Priesters gebunden: Das entspricht dem biblisch begründeten „Priestertum aller Gläubigen“. Der Leiter oder die Leiterin des Gottesdienstes ist eine ordinierte Person, es können aber auch Nicht-Ordinierte damit beauftragt werden.

Allgemeines Priestertum
Alle Christen sind Priester durch die Taufe.

Für den Reformator Martin Luther war klar: Niemand ist unter  Christen besser oder schlechter oder heiliger als der andere. Luther wandte sich gegen die Hierarchie in der römischen Kirche, in der die Priester durch die Weihe eine besondere Würde verliehen bekommen. Luther war der Meinung: Jeder Christ soll die Bibel selbst lesen und verstehen, und jeder ist in dem, wie er glaubt, nur Gott gegenüber verpflichtet, aber keinem Menschen. Luther sagte: Jeder Christ wird durch die Taufe zum Priester geweiht. Deswegen heißt es auch ursprünglich: Priestertum aller Getauften. Mit der Zeit wurde daraus der Ausdruck „Priestertum aller Gläubigen“ und auch „Allgemeines Priestertum“, weil es sich auf alle Christen bezieht.

Das heißt nicht, dass es keine verschiedenen Dienste in der Kirche gibt. Das heißt dass jeder zu Gott beten kann ohne einen geweihten Priester als Vermittler zu benötigen. Der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist Jesus.

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