Einige Gleichnisse Jesu im Neuen Testament | ||
Warum erzählt Jesus Gleichnisse? | Jesus übersetzt die Bibel in die Welt der Menschen zu denen er predigt. Er verwendet Situationen die jeder kennt und deshalb verstehen kann. Deshalb sind es oft Bilder aus der Landwirtschaft oder dem Fischfang. | |
Bibelstelle | Inhalt | Erklärung |
Matthäus 13,3-9 Markus 4,3-9 Lukas 8, 4-8 |
Der Sämann Ein Bauer streut Saatgut aus das auf vier unterschiedliche Böden fällt |
Die verschiedenen Böden stehen für die verschiedenen Reaktionen von Menschen auf das Wort Gottes. Nur wer die Botschaft vom Reich Gottes aufnimmt und sich daran ausrichtet kann viel Frucht hervorbringen. |
Matthäus 7, 24-27 Lukas 6, 47-49 |
Der Baumeister Ein Baumeister baut auf Sand, der andere auf Fels |
Es ist sehr wichtig, ein festes Fundament und einen guten Halt zu haben. Wer leichtfertig lebt, verzweifelt schnell. Wer an Jesus glaubt und sich an ihm orientiert hat einen sicheren Halt. Das sagt auch Paulus in 1. Korinther 3, 11 |
Lukas 10, 30-37 | Der barmherzige Samariter Ein Mensch wird auf einer einsamen Strasse zusammengeschlagen, ausgeraubt und zum Sterben liegengelassen. Ein Priester und Tempeldiener helfen nicht, jedoch ein verachteter Ausländer |
Mit dieser Erzählung zeigt Jesus dass Nächstenliebe wichtiger ist als Gesetze und selbst religiöse Vorschriften. Der Priester und der Tempeldiener dürfen laut Vorschrift einen Sterbenden nicht berühren weil sie dadurch unrein werden. Sie lassen deshalb den Kranken einfach liegen und gehen weiter. Der von den Juden zutiefst verachtete Ausländer hebt den Kranken auf und bringt ihn zur nächsten Herberge und bezahlt für seine Pflege. Nur der verachtete Ausländer hat Gottes Willen erfüllt. Nicht durch fromme Reden sondern durch praktische Hilfe ohne Gegenleistung. Bei uns hat seither das Wort Samariter einen guten Klang. |
Matthäus 5, 38-39 | Der Lebenskünstler läßt sich auch in aussichtslosen Situationen nicht unterkriegen |
Beinahe 3000 Jahre vor Christus hat Mose festgelegt, dass die Rache nicht größer sein darf als das erhaltene Unrecht. Jesus sagt wenn Du Gleiches mit Gleichem vergiltst bist Du gleich wie der der Dich schlägt. Jesus verwendet eine Stuation, die jeder seiner Zuhörer kennt. Die rechte Hand ist die gute Hand, die linke Hand die schlechte mit der man auch den Hintern putzt. Wenn man einen Sklaven schlägt macht man das mit der linken Hand auf die rechte Gesichtsseite des Sklaven. Wehren konnte sich ein Sklave nicht gegen Schläge. Wenn er nun sagt schlage mich auch auf die linke Wange sagt der Sklave damit, ich bin soviel Wert wie Du. Denn um mich auf die linke Wange zu schlagen musst Du Deine rechte Hand nehmen mit der man nur Gleichrangige schlägt. Durch dieses Angebot bestimmt der Sklave die Handlung. Dies ist nicht ein Zeichen von Unterwürfigkeit sondern eine Anleitung zu gewaltlosem Widerstand. |
Matthäus 5, 41 | Noch eine Lebensweisheit | Die Zuhörer Jesu wussten, dass römische Soldaten das Recht hatten, jeden beliebigen Bürger zu beauftragen, ihm sein Gepäck 1 Meile zu tragen. Widerstand war nicht möglich. Wenn Du aber sagst, ich trage Dein Gepäck durch meine eigene Entscheidung 2 Meilen, dann bist Du der Handelnde und nicht mehr der Soldat. Der Soldat ist plötzlich nicht mehr der Bestimmende. Jesus sagt uns damit, wenn Du Dich nicht wehren kannst, dann mach etwas um die Handlung zu bestimmen. |
Matthäus 5, 40 | Laß Dich nicht treiben Bestimme selber |
Wenn Dir jemand etwas nehmen will und Du kannst es nicht verhindern, dann gib ihm mehr. Dadurch bestimmst Du die Handlung und bist der Bestimmende. |
Matthäus 13, 31-32 Markus 4, 30-32 Lukas 13, 18-19 |
Das Senfkorn ist sehr klein |
Jesus vergleicht das Wachsen des Gottesreichs mit einem Senfkorn. Das Senfkorn ist nur 1 bis 2 Millimeter groß, daraus wächst ein großer Strauch. Man soll das Kleine nicht gering achten, es kann etwas Großes daraus werden. Man muss ihm nur Zeit zum wachsen geben. |
Mathäus 13, 33 Lukas 13, 20-21 |
Der Sauerteig Wenig Sauerteig durchsäuert das ganze Mehl |
Jesus vergleicht hier das Wachsen des Gottesreiches mit dem Sauerteig. Im Verhältnis zum restlichen Mehl ist der Sauerteig nur eine ganz kleine Menge. Der Sauerteig durchdringt die ganze Mehlmenge und macht das Mehl als Brot erst genießbar. So ist eine kleine Schar Christen wichtig für die Welt. |